UVB Fraktion hält 2,4 Mill. Euro für die Beleuchtung des Panoramaradweges für nicht akzeptabel
Die UVB Fraktion hat für die nächste Sitzung des Verwaltungsrates der TBV am 15.12.2022 beantragt das Vorhaben „Beleuchtung Panoramaradweg“ aus dem Vorhabenplan zu entfernen und damit nicht weiter zu verfolgen. Das Hauptargument der UVB hierfür sind die Kosten.
Ihr Mitglied im Verwaltungsrat Cem Demircan sagt:
„Mittlerweile haben wir auch in Velbert sehr viele begeisterte Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer. Wir begrüßen das sehr und sind überzeugt, dass wir die Verkehrswende nur schaffen, wenn wir das Fahrrad als eine wichtige Säule der Fortbewegung begreifen. Deswegen ist der sinnvolle sukzessive Ausbau der Fahrradwege in unserer Stadt außerordentlich wichtig. Je mehr sichere Fahrradwege in Velbert geschaffen werden, umso eher haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, auch Alternativen zum Panoramaradweg zu nutzen.
Insgesamt sind wir der Meinung, dass 2,4 Millionen Euro nur für die Beleuchtung des Panoramaradwegs nicht rechtfertigen lassen. Der Mehrwert einer Beleuchtung steht in keiner Relation zu den angesetzten Kosten von 2,4 Millionen Euro und zurzeit müssen wir befürchten, dass sie eher höher ausfallen werden. Das Geld kann viel sinnvoller in anderen Bereichen eingesetzt werden.“
Weiter führt die UVB aus, dass die finanzielle Situation in der Gesamtstadt herausfordernd und äußerst angespannt sei. Alle Bürger und Bürgerinnen seien aktuell aufgefordert Energie zu sparen und in so einer Zeit mehrere Millionen Euro in eine Beleuchtung zu investieren, ohne dass überhaupt genau bekannt sei, ob dies wirklich eines der Hauptanliegen der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in Velbert ist, halte sie nicht für den richtigen Weg.
Weiterhin verweist die UVB-Fraktion auf das ÖPNV-Konzept, welches am 29.11.2022 einstimmig vom Rat der Stadt Velbert beschlossen wurde. In dem wird ausgeführt, dass im Rahmen einer Abschlussarbeit der Bergischen Universität Wuppertal als Ergebnis der Ausarbeitung eine Realisierung der Niederbergbahn auf der Trasse des Panoramaradweges in Koexistenz von Bahntrasse und Fahrradweg in weiten Teilen technisch möglich sei, wobei man auf zwei Abschnitten den Fahrradweg verlegen müsse. Im Angesicht dieser Ergebnisse im gerade beschlossenen ÖPNV Konzept, so die UVB, hat es noch weniger Sinn 2,4 Millionen für die Beleuchtung des Fahrradweges auszugeben.
Auszug aus dem ÖPNV Konzept der Stadt Velbert – Seite 90:- Ausgehend vom Kriterium der direkten Erschließung und der abzudeckenden Pendlerströme zeigt die Trasse der ehemaligen Niederbergbahn insgesamt noch das höchste Potenzial auf. Der auf der heutigen Trasse verlaufende sehr gut frequentierte Panoramaradweg Niederbergbahn, welcher ausdrücklich auch zur Sicherung der Trasse angelegt worden ist, stellt jedoch heute nicht zuletzt wegen seiner hohen Attraktivität ein Hindernis für eine mögliche Bahnreaktivierung dar. Im Rahmen einer Abschlussarbeit der Bergischen Universität Wuppertal ist die verkehrstechnische Machbarkeit einer Reaktivierung inklusive Betrachtung alternativer Trassen für den Panorama Radweg Niederbergbahn umfassend untersucht worden. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass eine Reaktivierung der Bahnstrecke bei Koexistenz von Bahntrasse und Fahrradweg in weiten Teilen technisch möglich ist. Im Bereich des Gewerbegebietes Tönisheide sowie in der Velberter Kernstadt auf der denkmalgeschützten Hochlage sind alternative Führungen für den Panoramaradweg anzudenken, jedoch nach Aussage des Autors möglich.
- Details zur Abschlussarbeit: Kaufmann (2021): Untersuchung der Niederbergbahn auf die Machbarkeit einer Reaktivierung inklusive Betrachtung alternativer Trassen für den Panorama Radweg niederbergbahn. Masterthesis. Lehr- und Forschungsgebiet Öffentliche Verkehrssysteme und Mobilitätsmanagement der Bergischen Universität Wuppertal.