Resolution Erhalt des Perinatalen Schwerpunkts im Helios Klinikum

Stadt Velbert
z.H. des Vorsitzenden des Rates
Herrn Bürgermeister Dirk Lukrafka
Thomasstraße 01
42551 Velbert

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen „CDU“, Bündnis90/Die Grünen, „SPD“, „Velbert anders“, „Unanbhängige Velberter Bürger“, „FDP“, „DIE LINKE.“, „Die Piraten“, und „Velbert Gemeinsam“

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

die Fraktionen „SPD“ „DIE LINKE.“, „FDP“, „Bündnis 90/DIE Grünen“; „CDU“, „Piraten“, „Velbert anders“, „Unabhängige Velberter Bürger“ und „Velbert Gemeinsam“ beantragen folgende Resolution „Erhalt des Perinatalen Schwerpunkts im Helios Klinikum Niederberg GmbH“ unter dem Tagesordnungspunkt 3 „Helios Klinikum Niederberg Kritischer Wendepunkt: Perinataler Schwerpunkt des Helios Klinikums Niederberg gefährdet“ in die Tagesordnung des Rates aufzunehmen und folgendes zu beschließen:
1.
Der Rat der Stadt Velbert fordert die Landesregierung auf, dem Helios Klinikum Niederberg den Versorgungsauftrag „perinatalen Schwerpunkt“ im Rahmen der Krankenhausplanung zuzusprechen.
2.
Der Rat der Stadt Velbert beauftragt seine Mandatsträger auf ihre Fraktionen im Landtag zuzugehen und sich für den Erhalt des Perinatalen Schwerpunktes im Helios Klinikum Niederberg einzusetzen.
3.
Der Rat der Stadt Velbert macht sich die Petition „Erhalt des Versorgungsauftrags für Risikoschwangere und Frühgeborene im Helios Klinikum Niederberg" (auf der Plattform WeAct) zu eigen und unterstützt deren Inhalt vollumfänglich.
4.
Der Bürgermeister wird beauftragt, sich in Gesprächen mit dem Landrat und dem Gesundheitsminister weiterhin für den Erhalt des Versorgungsauftrags für Risikoschwangere und Frühgeborene im Helios Klinikum Niederberg mit ganzer Kraft einzusetzen.
Begründung:
Wie von der Klinikgeschäftsführung sowie einem Teil der Presse zu erfahren war, soll die Klinik den Versorgungsauftrag für Risikoschwangere und Frühgeborene im Helios Klinikum Niederberg nicht weiter durchführen. Seit über 55 Jahren bietet das Helios Klinikum Niederberg eine qualifizierte, über Velbert hinaus anerkannte, medizinische Perinatale Versorgung. Es ist als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung ausgewiesen und mit rund 470 Betten das größte Krankenhaus im Kreis Mettmann und das einzige Krankenhaus im Kreis Mettmann mit einer pädiatrischen Abteilung.
Außerdem ist es bekannt als Geburtsklinik im Kreis Mettmann und Umgebung. Diese verfügt über 3 moderne Kreißsäle, eine Wöchnerinnenstation und das Perinatalzentrum zur Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit 14 Intensivplätzen.
Im Rahmen der Versorgung von Risikoschwangerschaften (Zwillingsgeburten, Schwangerschaftsdiabetes, Vorerkrankungen) und Frühgeburten hat das Helios Klinikum Niederberg als perinataler Schwerpunktversorger frühgeborene Kinder mit einem Geburtsgewicht ab 1.500 Gramm und/oder ab der 32+0 Schwangerschaftswoche versorgt. In der pädiatrisch-neonatologischen Einheit wurden plötzlich auftretende, unerwartete neonatologische Notfälle aufgenommen und behandelt.
Es besteht zudem die Möglichkeit zur notfallmäßigen Beatmung von Früh- und Reifgeborenen. Ebenso werden alle gewohnten diagnostischen Verfahren für Früh- und Reifgeborene wie Radiologie, allgemeine Sonografie, Echokardiografie, Elektroenzephalografie (Standard-EEG), Doppleruntersuchung und Labor im perinatalen Schwerpunkt durchgeführt. Durch die angeschlossene Kinderklinik und den Notfall-Eingriffsraum unmittelbar neben den Kreißsälen ist eine Rundumversorgung von Mutter und Kind so jederzeit und auch im Notfall gesichert.
Zur Erneuerung der Klinik wurde bereits für 100 Mio. € ein im Laufe dieses Jahres bezugsfertiger Ersatzneubau inklusive einer perinatalen Abteilung mit einer entsprechenden technischen Ausstattung erstellt.
Schon heute werden Kinder mit schweren Infektionen immer wieder von den umliegenden Kliniken abgewiesen, weil Betten fehlen und in unsere Klinik zur intensivmedizinischen Versorgung verlegt. Wir denken an die kleinen Patienten mit schweren und schwierigen Erkrankungen, die auf unserer perinatalen Station bestens behandelt werden können. Sie alle haben ein Recht auf Gesundheit und ein Recht auf Behandlung! Diese dürfen nicht durch politische und wirtschaftliche „Zwänge“ geopfert werden.
Der Wegfall des Perinatalzentrums hätte auch Auswirkungen auf die geburtshilfliche Versorgung, da ein Teil der Schwangeren in einer Klinik ohne Perinatalzentrum nicht mehr betreut werden dürfte. Diese Patientinnen müssten in umliegende Krankenhäuser mit Perinataler Versorgung ausweichen. Dabei ist gerade das Angebot im Bereich der Geburtshilfe in den letzten Jahren durch Schließungen deutlich zurückgegangen.
Außerdem müssten unter Umständen Gebärende und Frühgeborene in eine andere Klinik verlegt werden. Dies führt zu einer erhöhten Inanspruchnahme von Rettungswagen und dem begleitenden Personal und hätte Auswirkungen auf den Rettungsdienst der Stadt Velbert.
Herr Laumann möchte mit der Krankenhausplanung die Qualität der Versorgung steigern. Laut seiner Aussage wird die Versorgung von Kindern durch die Planung nicht beeinträchtigt. Diese Aussagen decken sich nicht mit den erwarteten Auswirkungen der Streichung des Perinatalen Zentrums im Helios Klinikum Niederberg.
Die Leistungsbereiche Pädiatrie, Geburtshilfe und frühgeburtliche Versorgung sind eng miteinander
verknüpft. Dies muss bei der Planung berücksichtigt werden, um eine plausible und bedarfsgerechte
Versorgung zu gewährleisten.
Mit freundlichen Grüßen


© www.uvb-velbert.de   Freitag, 9. Februar 2024 18:09 Mb
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